Vorteile durch Kostenreduzierung

  • Selbstschmierend, dadurch Wegfall von Schmiervorrichtungen
  • keine Unterhaltskosten
  • Raum sparend
  • reduzierte Versuchskosten


Vorteile durch zuverlässige Funktion

  • sehr geringe Reibungsverluste
  • bei günstigen Bedingungen nahezu kein Verschleiß
  • ruhiger Lauf dank stets vorhandenem Ölfilm
  • hohe Gleitgeschwindigkeiten möglich
  • Verwendung bis zu einer linearen Geschwindigkeit von 6 m/s
  • zulässiger pv-Wert (Belastung × Geschwindigkeit ) ist höher als bei trockener Reibung


Vorteile durch technische Sicherheit und hohe Verfügbarkeit

  • kein Festfressen der Lager
  • müheloser Unterhalt
  • Nachliefergarantie
  • unsere umfangreiche Lagerhaltung gewährleistet die ständige Verfügbarkeit Ihrer Abmessungen


Anwendungsgebiete

  • Fahrzeugbau
  • Maschinenbau
  • Haushaltmaschinen
  • Büromaschinen
  • Elektrogeräte
  • Elektrowerkzeuge
  • Transportketten
  • Modellbau / Spielzeug u.v.m.

Schmierung
Je nach Drehzahl der Welle, der Belastung und der Wahl des Schmiermittels, kann eine selbstschmierende Buchse nach zwei Schmierungsarten eingesetzt werden: Nach dem Hydrodynamischen Prinzip und dem Schmierstoff-Prinzip.

Hydrodynamisches Prinzip bei hoher Geschwindigkeit und durchschnittlicher Belastung. Die Schmierung erfolgt durch einen kontinuierlichen keilförmigen Ölfilm (siehe Schema unten). Bei dieser Betriebsart liegt der Reibungskoeffizient zwischen 0,01 und 0,08.



Bei Stillstand sind die Poren des Lagers, deren Volumen rund 25% des Gesamtvolumens betragen, bis zur Sättigung mit einem Öl hoher Tragfähigkeit getränkt. Im Betrieb bildet dieses Öl durch den Saugeffekt der drehenden Welle einen hydrodynamischen Film, ein richtiges Ölposter, das die Welle trägt. Sobald die Welle stoppt, wird das Öl durch die Kapillarwirkung der Poren wieder in das Lager zurückgesaugt.

Schmierstoff-Prinzip bei niedriger Geschwindigkeit und großen, wechselnden Bewegungen. Die Schmierung erfolgt durch einen Film, der sich aus fest haftenden Molekularschichten zusammensetzt. Dieses Prinzip kann zugleich mit Flüssigschmierstoffen und mit Festschmierstoffen wie MoS2, Graphit, PTFE angewandt werden. Bei dieser Betriebsart hat der Reibungskoeffizient die folgenden Werte:


  • mit Ölschmierung: 0,05 bis 0,15
  • mit Feststoffschmierung: 0,10 bis 0,25

Technische Daten

Standardqualitäten Bronze Eisen
Bezeichnung
Legierung
Min. Dichte
Zul. Flächenpressung
Zul. Gleitgeschwindigkeit
Toleranzen zyl. Lager
Toleranzen Bundlager
Zul. Temperaturen
Standard-Tränkung
Porenvolumen
SINT A50
Kupfer-Zinn
6,2 g/cm³
18 N/mm²
6 m/s
Welle-Bohrung: f7- H7
Welle-Bohrung: f7-H7/H8
-5° C bis 90° C
Mineralöl (ISO VG 68 - 100)
25% +/-2,5
SINT A10
Eisen
5,6 g/cm³
45 N/mm²
6 m/s
Welle-Bohrung: f7- H7
Welle-Bohrung: f7-H7/H8
-5° C bis 90° C
Mineralöl (ISO VG 68 – 100)
25% +/-2,5
Eigenschaften Sehr niedriger Reibungskoeffizient. Gute Korrosionsbeständigkeit. Geeignet für hohe Geschwindigkeiten, niedrige Belastung und häufiges Anlaufen Geeignet für mittlere und niedrige Geschwindigkeiten und hohe ruhende Belastungen. Gute Beständigkeit gegen Schlagwirkung Welle nach Möglichkeit geschliffen. Gutes Ausrichten wird empfohlen
Änderungen vorbehalten

Einbaubedingungen

Der Einpressdorn (Toleranz m5/m6): Die Lager werden mit einer Presse und einem Dorn in das Aufnahmegehäuse eingepresst. Dadurch wird Folgendes erreicht:


  • einwandfreier Sitz des Lagers
  • erreichen der endgültigen Bohrungstoleranz

Das Lageraufnahmegehäuse (Toleranz H7): Der Sitz zwischen Lager und Aufnahmebohrung sowie die endgültigen Toleranzen der Lagerbohrung sind für eine Festsitz in einem massiven Stahlgehäuse mit Aufnahmebohrung H7 ausgelegt.
Das Lager vor dem Einpressen: Die Toleranzen unserer Gleitlager entsprechen der ISO 2795. Die Toleranzen der Lager im Anlieferungszustand sind dabei vom Hersteller so zu wählen, dass der Innendurchmesser des Lagers nach dem Einpressen mit einem Einpressdorn m5 (bzw. m6) in ein starres Lagergehäuse mit Aufnahmebohrung H7 ebenfalls in der Toleranzlage H7 (bzw. H8) liegt. Es sind somit folgende Toleranzen zulässig:


  • Innendurchmesser d ≤ 50 mm: F7 bis G7
  • Innendurchmesser d > 50 mm: F8 bis G8
  • Außendurchmesser D ≤ 50 mm: r6 bis s7
  • Außendurchmesser D > 50 mm: r7 bis s8
  • Länge L js 13

Die Konzentrizität des Außendurchmessers im Verhältnis zum Innendurchmesser (Bemessungsgrundlage ist dabei der Außendurchmesser):


  • t1 = IT 9 bei D ≤ 50 mm
  • t2 = IT 10 bei D > 50 mm

Zusätzliche Maße des Bundlagers:


  • Bunddurchmesser D1 js 13
  • Bunddicke e js 13

Die tatsächlichen Toleranzen im Anlieferungszustand sind unter anderem vom gewählten Werkstoff, der Wandstärke, der Dichte und der Herstellungsmethode der Lager abhängig. Es können daher nur Bandbreiten für die Toleranzen angegeben werden.

Das Lager nach dem Einpressen (Toleranz H7): Die Toleranz des Lagers nach dem Einpressen mit einem Dorn m5 bzw. m6 in ein Stahlgehäuse mit der Toleranz H7 beträgt


  • Bei zylindrischen Gleitlager mit einem Innendurchmesser < 50 mm: H7
  • Bei zylindrischen Gleitlager mit einem Innendurchmesser ≤ 50 mm: H8
  • Bei Bundlagern: H8

Die Welle (Toleranz f7): Für Sinterbronze-Lager Welle aus Stahl mit mindestens Härte 80 kg/mm² und einer Oberflächengüte von Ra ≤ 0,6 μm. Für Sintereisen-Lager Welle aus Stahl mit mindestens Härte 120 kg/mm² und einer Oberflächengüte von Ra ≤ 0,3 μm.
Bei anderen Passungen, bei Aufnahmegehäusen aus anderen Werkstoffen als Stahl oder bei losem Sitz sollten zur Bestimmung der Bohrungstoleranzen Versuche durchgeführt werden. Fragen Sie bei uns an.

Zulässige Belastung

Zwei Hauptfaktoren sind beim Einsatz von selbstschmierenden Gleitlagern ausschlaggebend. Zum einen die Wellendrehzahl,und zum anderen die Flächenpressung. Innerhalb eines zulässigen Betriebsbereiches gilt für diese beiden Faktoren folgender Zusammenhang

p × v = 1,8

p = Flächenpressung in N/mm², v = Gleitgeschwindigkeit in m/s, 1,8 = zulässiger Wert für Sinterbronze und Sintereisen. Unter besonderen Bedingungen kann dieser Wert noch merklich erhöht werden, z.B. durch höhere Härte und Oberflächengüte der Welle, genaues Fluchten der Lager, sorgfältiges Einlaufen und Zusatzschmierung.
Für die Berechnung der zulässigen Belastung ist die projektierte Oberfläche ausschlaggebend, die sich aus Innendurchmesser × Lagerlänge ergibt.

pv-Diagramm

Beispiel 1: Wie groß ist die zulässige Belastung für ein Lager mit einer Bohrung von 20 mm und einer Länge von 25 mm bei einer Wellendrehzahl von 1.000 U/min?

Lösung: Die projektierte Fläche beträgt hier 20 mm × 25 mm = 500 mm². Für eine Drehzahl von 1.000 U/min und einen Wellendurchmesser von 20 mm ergibt sich aus obenstehendem Diagramm eine Belastung von p = 18 daN/cm² (= 1.8 N/mm²). Die zulässige Gesamtbelastung dieses Lagers beträgt somit 500 mm² × 1.8 N/mm² = 900 N

Beispiel 2: Bestimmung der Lagerlänge bei einer Belastung von 1.750 N und einer Welle von 20 mm Durchmesser, die mit 500 U/min läuft.

Lösung: Für eine Drehzahl von 500 U/min und einem Wellendurchmesser gibt die Kurve eine Belastung von p = 35 daN (= 350 N) projektierte Fläche an. Da die Gesamtlast 1.750 N beträgt, wird die projektierte Fläche dieses Lagers 175 / 35 = 5 cm² (= 500 mm²). Somit ergibt sich eine Lagerlänge von 500 mm² / 20 mm = 25 mm

Besondere Einsatzbedingungen

Große Belastung, kleine Geschwindigkeit. Z.B. bei Walzwerken, Pressen, in einer Laufkatze, bei Beanspruchung auf Stoß, in Straßenbaumaschinen, etc. Für diese und ähnliche Anwendungsfälle ist der Werkstoff SO 16 geeignet. Die hierzu verfügbaren Abmessungen entsprechen jenen der Standardrohlinge, die in unseren Datenblättern hinterlegt sind. Bauteile in SO 16 können wir nur auf Bestellung liefern.

Hoher oder niedriger Temperaturbereich. Bei einem Einsatz der Gleitlager bei Temperaturen außerhalb des Temperaturbereich von -5° C bis +90° C können wir spezielle Imprägnieröle verwenden, die diese Temperaturbereiche abdecken.

Einsatz in Flüssigkeiten und Schutz vor korrosiven Medien. Für diese Anwendungsfälle können die Gleitlager mit Festschmiermitteln wie Graphit und PTFE getränkt werden.

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